Das Wochenende vom 12. bis 13. Oktober 2018 stand im Rhönstädtchen Tann ganz im Zeichen der Feuerwehr, denn die Feuerwehren der Stadt Tann (Rhön) führten zum wiederholten Mal ein gemeinsames Übungswochenende durch, bei dem mehrere Einsatzszenarien durch die Feuerwehren abzuarbeiten waren. Insgesamt wurden die Feuerwehren in der Zeit von Freitag 18 Uhr bis Samstag 14:00 Uhr zu 10 Einsatzübungen alarmiert, die aus 4 verschiedenen Szenarien bestanden. Jede der Tanner Feuerwehren wurde über die beiden Tage verteilt zu den unten genannten 4 einzelnen Übungen alarmiert. Neu in diesem Jahr war, dass das abschließende Übungsszenario (Szenario 4) am Samstagmittag durch alle 10 Feuerwehren zu bewältigen war.
Szenario 1:
Gefahrgutunfall an der Kläranlage Günthers, bei dem 2 Personen bewusstlos neben einer aggressiv riechenden Flüssigkeit gerettet werden mussten. Hierbei galt es die Personen möglichst schnell unter Atemschutz aus dem Gefahrenbereich zu bringen und die Art der Flüssigkeit zu erkennen. Nachdem die Personen gerettet und die Eigenschaften des Stoffes (Ammoniak) bekannt waren, war der Einsatz für die alarmierten Feuerwehren beendet.
Szenario 2:
Bewusstlose Person in LKW. In diesem Übungsszenario galt es den bewusstlosen LKW-Fahrer möglichst schonend aus dem Fahrerhaus zu heben und in die stabile Seitenlage zu bringen. Je nach Ausstattung der alarmierten Feuerwehren kamen hier verschiedene Vorgehensweisen zum Einsatz. Zum einen wurde die Person über ein Leitergerüst gerettet und zum anderen wurde eine Rettungsebene mittels der hydraulischen Ladebordwand des GW-N hergestellt. In beiden Fällen konnte die Person erfolgreich gerettet werden
Szenario 3:
Zimmerbrand im Jugendheim Lahrbach. Ziel der Übung war es in möglichst kurzer Zeit zwei vermisste Personen in den verrauchten Räumen zu finden, zu retten und parallel mittels Überdrucklüfter das Gebäude vom Rauch zu befreien.
Szenario 4:
Scheunenbrand in Hundsbach. Zu diesem Szenario wurden alle Feuerwehren der Stadt Tann (Rhön) alarmiert, da hier das Augenmerk auf den zügigen Aufbau eines Löschangriffs mit entsprechender Wasserversorgung gelegt wurde. Da in Hundsbach das Hydrantennetz nicht zu einer solch umfangreichen Wasserentnahme geeignet ist wurde eine Schlauchleitung zum etwa 400m entfernten Löschteich und zur 1000m entfernten Weid (Bach) aufgebaut. Als die Wasserversorgung sichergestellt war wurde die Übung beendet, da das Übungsziel erfüllt war.
Gegen 14:30 Uhr war das anstrengende Übungswochenende nach insgesamt 10 Übungseinsätzen für die rund 80 teilnehmenden Feuerwehrkameraden beendet. Zum Abschluss traf man sich noch einmal mit allen Feuerwehren in Tann, um sich über die erlebten Übungen auszutauschen und das Übungswochenende gemütlich ausklingen zu lassen.
Die Feuerwehren der Stadt Tann (Rhön) bedanken sich bei allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für das entgegen gebrachte Verständnis für die zeitweise Lärmbelästigung durch unsere Sirenen und Martinshörner. In den Medien hört man immer wieder von verunfallten Einsatzfahrzeugen auf Alarmfahrten, weshalb wir diese im Rahmen der Übungsalarmierungen auch trainieren möchten, um zügig und vor allem sicher an der Einsatzstelle einzutreffen.
Leider gab es aber auch wieder Bürgerinnen und Bürger (wenn auch sehr wenige), welche ihren Unmut über unsere Alarmfahrten und den dazugehörigen „Lärm“ geäußert haben. Dies können wir nicht verstehen, denn sollten diese Personen einmal in einer Notlage sein, werden wir auch Ihnen helfen und das so schnell wie möglich. Hierzu gehört nun mal auch die Alarmfahrt, welche die Anfahrt um mehrere, eventuell lebensentscheidende Minuten verkürzen kann. Wir veranstalten solche Übungen und Alarmfahrten nicht aus Langeweile oder Spaß, sondern um im Ernstfall möglichst schnell und effektiv Hilfe leisten zu können.