Die Freiwillige Feuerwehr Tann (Rhön) hat am vergangenen Wochenende im Feuerwehrhaus in Tann einen Atemschutzworkshop für die örtlichen Atemschutzgeräteträger veranstaltet. Ziel des Workshops sollte es sein, die Vorgehensweise im Brandfall und bei der Menschenrettung zu lernen bzw. aufzufrischen.
Beginn des Workshops, zu dem sich 18 Kameraden aus den Ortsteil-Feuerwehren zusammengefunden hatten, war am Freitag, den 20. Mai.2016, um 19 Uhr. An diesem Abend wurde speziell der Umgang mit einem Hohlstrahlrohr erläutert bzw. aufgefrischt. Hierzu wurden die Teilnehmer durch den Kameraden Martin Hartung aus Ebsdorfergrund zuerst theoretisch und anschließend praktisch unterrichtet. Martin Hartung betreut eine Brandsimulationsanlage bei Gießen und kann so auf ein umfangreiches fachliches und praxisnahes Wissen zurückgreifen. Parallel zur praktischen Ausbildung am Hohlstrahlrohr wurde die Gerätekunde am Atemschutzgerät aufgefrischt. Gegen 22 Uhr war der erste Teil des Workshops abgeschlossen.
Der zweite Teil des Workshops startete am nächsten Tag um 8 Uhr. Dieser Tag begann mit einer Präsentation über Atemschutznotfälle, bei der die Arten und Ursachen eines Atemschutznotfalls erläutert wurden. Ebenso wurden die Maßnahmen, die in einem solchen Fall zu treffen sind, aufgeführt und beurteilt. Anschließend wurden drei Gruppen für die folgende praktische Stationsausbildung gebildet. Die erste Station befasste sich mit dem Thema Notfallsituationen, wobei die Rettungsmöglichkeiten einer in Not befindlichen Person durch ein Treppenhaus geübt wurden. Hierbei bestand die Schwierigkeit, die richtigen Maßnahmen zu treffen, da die Bewegungsfreiheit eines Atemschutzgeräteträgers durch die etwa 15-20kg schwere Ausrüstung stark eingeschränkt ist, was in einem engen Treppenhaus erhebliche Probleme bereiten kann. Daher ist ein geordnetes und überlegtes Vorgehen wichtig. Bei der zweiten Station wurden verschiedene Suchtechniken zum Auffinden von vermissten Personen in verrauchten Bereichen besprochen und praktisch geübt. Hierbei wurde eine Folie über die Atemschutzmaske geklebt, um die Sichtweite in einem verrauchten Gebäude zu simulieren. Die dritte Station beinhaltete einen Hindernisparcours, der die Teilnehmer körperlich an die eigenen Grenzen bringen sollte, um ihnen ein Gefühl dafür zu geben, wie weit sie im Ernstfall gehen können.
Nach der Mittagspause stand eine realitätsnahe Einsatzübung auf dem Plan. Das Übungsobjekt war eine Fahrzeughalle, welche mit Hilfe von Nebelmaschinen vernebelt wurde. Die Sichtweite betrug am Boden etwa 20-30cm, was dem Ernstfall sehr nah kommt und die Orientierung in einem unbekannten Gebäude fast unmöglich macht. Die Aufgabe für die Atemschutzgeräteträger bestand darin, das zuvor erlernte Wissen anzuwenden und die vermissten Personen schnellstmöglich zu finden und zu retten. Nachdem jeder Teilnehmer etwa 25min im Einsatz war, war der letzte Teil des Workshops gegen 15:30 Uhr beendet.
An dieser Stelle möchten sich die Teilnehmer und die Feuerwehren der Stadt Tann (Rhön) bei allen Organisatoren und Helfern für den lehrreichen und interessanten Workshop bedanken und hoffen, dass der Atemschutzworkshop ein fester Bestandteil der jährlichen Ausbildung wird.