An diesem Wochenende, vom 27. bis 28. April, haben 10 Mitglieder der Feuerwehren der Stadt Tann (Rhön) erfolgreich den Atemschutzgeräteträger II Lehrgang in Burghaun absolviert. Dieser Lehrgang
ist die Voraussetzung um in Chemiekalienschutzanzügen, kurz CSA, arbeiten zu dürfen. Der 12-stündige Lehrgang beinhaltete das fachgerechte Anlegen des CSA, eine Kurzunterweisung über einige
gefährliche Chemikalien, wie z.B. Ammoniak, Chlor und Blausäure, und unter welchen Bedingungen es nötig ist einen solchen Anzug zu tragen. Um jedoch bei einem Gefahrgutunfall wirklich tätig zu werden
muss man zuvor noch einen 2-wöchigen Lehrgang (G-ABC Einsatz) auf der Landesfeuerwehrschule in Kassel absolvieren, bei dem der Umgang mit nötigen Gerätschaften und verschiedenen Gefahrstoffen und
Situation gelehrt wird. Aufgaben, die für den erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs durchgeführt werden mussten, waren u.a. das fachgerechte An- und Ablegen des CSA, eine Belastungsübung in Form von
Gewichtheben und Leiter- und Treppensteigen, eine Personenrettung aus einem Fahrzeug, Abdichten einer Rohrleitung sowie eine theoretische Prüfung.
Das Tragen eines solchen Anzuges bedeutet für den Feuerwehrmann eine enorme Belastung, da die Beweglichkeit und das Sichtfeld durch den Anzug und durch das darunter getragene Atemschutzgerät mit
Maske extrem eingeschränkt ist. Weiterhin kommt hinzu, dass sich die Luft im inneren des Anzuges stark aufheizt und so eine hohe Wärmebelastung für den Körper entsteht. Nicht zu Letzt wird die Arbeit
in einem solchen Anzug auch durch das hohe Gewicht der Ausrüstung (>25kg) erschwert. Aus diesen Gründen ist es nicht selten, dass bei einem Gefahrguteinsatz mehr als 100 Einsatzkräfte benötigt
werden, da die Einsatzzeit auf etwa 20min + 10min Dekontamination (Grobreinigung) begrenzt ist.